titelTierauge
2004

Tag 8: Outjo  - Etosha Nationalpark; Camp Halali;   ca. 170 km

Heute solle es also soweit sein: gelobtes Land Etosha!

Früh im Morgen brachen wir von der Vreugde Farm auf und starteten in Richtung des Urlaubshighlights, auf das wir uns beide am meisten gefreut hatten: den Etosha Nationalpark. Zwei Nächte hatten wir hier gebucht und wir ärgerten uns schon, dass es nicht mehr waren.

Nachdem wir das Glück verheißende Tor des Parks passiert und endlich den Etosha erreich hatten, wollten wir in langsamer Pirschfahrt gen Halali, dem Camp, in dem wir unsere Übernachtung reserviert hatten, fahren. Dazu hatten wir den ganzen Tag für Unterwegs-Beobachtungen eingeplant. Auf dem Weg passierten wir dann zunächst das westlichste Camp des Parks, Okaukuejo.
Schon hier waren wir von den riesigen Herden aus Zebras, Oryxantilopen, Schwarznasenimpalas und Springböcken beeindruckt, die wohl mehrere hundert Tiere zählten. Dabei sollten wir später feststellen, dass dies im Vergleich zu den tollen Beobachtungen der kommenden Tage noch gar nichts war!
Den ganzen Weg in unser Camp entlang begleiteten uns diese großen Herden. Diese schönen Tiere zu sehen, wie sie grasten, ruhten und spielten, war ein besonderes Erlebnis und ließ uns wirkliche Afrikaromantik spüren.

Aber auch kleinere Tiere wie die immer wieder auftauchenden Damara-Borstenhörnchen (cape ground squirrel) waren durchaus nicht selten zu sehen. Diese kleinen Hörnchen standen am Wegesrand und beäugten die großen, langsam vorbeifahrenden Autos misstrauisch-interessiert. Ein wirklich schönes Bild!

Auf dem Weg klapperten wir natürlich alle der meist etwa 3-4 km abseits des Weges befindlichen Wasserlöcher ab. Kuhantilopen, alle Arten von Vögeln und immer wieder die genannten Huftiere waren hier zu finden.
Ein Stück neben dem Weg stolzierte ein Sekretär, einer dieser fast skurril wirkenden Vögel, die mit ihrem blitzschnellen "Tanz" sogar tödlichste Giftschlangen erbeuten.

Kurz bevor wir dann endgültig in unser Camp fuhren, machten wir noch einen Abstecher zu der Wasserstelle Goas.
Diese ist sehr viel versprechend für Beobachtungen von Elefanten und Löwen.
Und da lag auch direkt ein prachtvolles Löwenmännchen keine 5 Meter von unserem Auto entfernt dösend in der Abendsonne. Keine Büsche oder Sträucher zwischen uns und dem König der Tiere ließen perfektes Schussfeld für richtig tolle Fotos. Fast machte es den Eindruck, als ob das Tier wusste, dass es fotografiert wurde und richtiggehend posierte - so schön und majestätisch bewegte es sich.
Logisch, dass wir den Blick so lange wie irgend möglich genießen wollten. So mussten wir uns ziemlich beeilen, um unser Camp noch vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen. Und fast in dem Augenblick, als die Zeiger der Campuhren auf 18:00Uhr zeigten und das Tor geschlossen werden sollte erreichten wir unsere Unterkunft gerade noch rechtzeitig.

Hier besuchten wir noch schnell den kleinen Campladen, um uns Lebensmittel für den kommenden Tag und natürlich das notwendige für eine abendliche Grillsession zu besorgen. Denn dass die Hütten des Camps mit Braaiplätzen ausgestattet waren, hatten wir natürlich gleich bei Ankunft registriert.

Doch bevor wir den Grill anschmissen, ließen wir es uns nicht nehmen, noch für ein paar Stunden an das zum Camp gehörende Wasserloch zu gehen.
Diese Wasserlöcher gibt es in jedem der drei Camps des Parks. Sie sind natürlich auch nach Toresschluss noch zugänglich und so kann man hier lange ausharren und fast noch mehr Tierbeobachtungen erleben als während der täglichen Pirschfahrten. Denn die meisten Tiere des Etosha N.P. sind natürlich in den kühleren Stunden des Abends wesentlich aktiver als in der Gluthitze des Tages und kommen erst in der Dunkelheit trinken. Mit einer Flasche guten Rotweines als Proviant kann man hier ein Erlebnis erfahren, das so wohl nur an wenigen Orten unseres Planeten möglich ist.
Das Wasserloch in Halali hat uns von allen dreien übrigens am besten gefallen.
Da es gen Westen liegt, kann man hier den glutroten Sonnenuntergang über der Etoshapfanne betrachten, der fast wie ein Intro zu den Sichtungen des Abends wirkt.

Und da war sie auch - die erste Elefantenherde dieses Urlaubs. Diese wunderschönen Tiere sind uns von all den Tieren Afrikas am liebsten. Sie sind so mächtig, kraftvoll und doch scheinbar voller unendlicher Ruhe und Gelassenheit. Mit ihren kleinen Augen scheinen sie einem manchmal fast zuzuzwinkern. Und hier am Wasserloch von Halali kann man sie frei von allem Zeitdruck und ohne die stechende Sonne des Tages in Ruhe beobachten.

Nach diesen Erlebnissen startete unser kleiner Grillabend.
Draußen unter unendlichen afrika­nischen Himmeln, das Feuer vor sich, ein schönes Stück Springbock auf dem Grill, in der Hand eins der wirklich guten namibischen Biere und die Geräusche der Wildnis Afrikas um sich herum, fallen die Anstrengungen des Tages kiloweise von einem ab.

Das passende Finale für einen wirklich schönen Tag.

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