titelTierauge
2004

Tag 10: Etosha Nationalpark; Camp Halali;

An diesem Tag sollten wir einige der interessantesten und beeindruckendsten Tierbeobachtungen machen, die wir jemals erlebt haben.

An der Wasserstelle Okerfontain, die sich in der Nähe des Camps Namutoni befindet, lag direkt neben dem Weg und damit direkt unserem Auto ein Löwenpärchen und ruhte sich in der Morgensonne aus.
So dicht neben zwei so beeindruckenden Kreaturen hatten wir genügend Nähe und Zeit, diese Tiere in allen Einzelheiten zu betrachten: die stattlichen, muskulösen Leiber, die tiefdunklen, lauernden Augen, die todbringenden und doch so weich aussehenden Pranken.
Am Körperbau, den Bewegungen der Tiere, an ihrem ganzen Gehabe war eindeutig die Ähnlichkeit zu unseren kleinen Hauskatzen zu sehen.

So friedlich und an den dicht neben ihnen stehenden Autos uninteressiert lagen Herr und Ex Löwe unter ihrem kleinen und dürren Bäumchen da, dass man fast vergaß, wie gefährlich und tödlich diese Tiere sind.
Als das Löwenweibchen wenig später aufstand und auf unser Auto zukam, an dem sie dann glücklicherweise aber vorbeilief, bekamen wir unseren gesunden Respekt doch sehr schnell wieder.

Was wir dann jedoch beobachten konnten, war noch weitaus beeindruckender: Das Löwenmännchen erhob sich und näherte sich dem Weibchen, um sich mit diesem zu paaren.

Wie bei anderen Katzen auch war diese Paarung ein Akt voller Kraft und urwüchsiger Gewalt.
Das Männchen hielt das Weibchen mit seinen gewaltigen Zähnen im Genick fest und brüllte, das Weibchen hingegen fauchte ihren Partner an und zeigte ihm die Zähne.
Ein gewaltiges Schauspiel!

Nach dem Akt drehte sich das Weibchen auf den Rücken und rollte sich so im Staub - wohl um das Sperma des Männchens in seinem Körper zu verteilen.

Diese Paarung wiederholte sich viele male über mehrere Stunden in der im Tagesverlauf immer heißer werdenden Steppe der Etoshapfanne.

Interessant war, dass Antilopen und Zebras relativ ruhig und in nächster Nähe zu dem Löwenpärchen standen. Anscheinend merkten sie, dass von diesem momentan keine Gefahr ausging. Selbst ein späterer Versuch der Löwin, ein Zebra zu schlagen, blieb weitgehend ungefährlich. Die Löwin war so entkräftet von den anstrengenden Paarungen, dass es eher ein halbherziger Versuch war, Beute zu machen.

Wir blieben den ganzen Vormittag stehen und beobachteten die beiden Löwen. Erst als die Mittagssonne gar zu unbarmherzig brannte und die beiden Löwen Siesta hielten und schliefen, fuhren wir weiter. Wir wollten aber später hierher zurückzukommen.

Unsere Mittagspause verbrachten wir in dem nahe gelegenen Namutoni, wo wir uns kühle Getränke und ein Eis aus dem Campshop gönnten.

Erfrischt und gestärkt kehrten wir gegen 15 Uhr zu dem Wasserloch von heute Vormittag zurück und fanden dort auch das Löwenpärchen wieder, die doch tatsächlich wieder dabei waren, kleine Löwen zu produzieren. Und wieder dauerte dieses Schauspiel mehrere Stunden an bis die beiden kurz vor Sonnenuntergang in die Steppe davontrabten.

Fast komisch waren die Versuche des Männchens, wenn das Weibchen gerade nicht zur Kopulation bereit war: Ein bisschen zärtlich am Ohr lecken und am Nacken knabbern und sich dann auf das Weibchen begeben. Da dieses aber gerade nicht kooperativ war und das begehrte Körperteil nicht anheben und dem Männchen zugänglich machen wollte, verlief die ganze Paarungsenergie im Sande bzw. in der Nähe der Lendenwirbel des Weibchens - untauglicher Versuch!!!

Dann mussten wir uns aber auch schon sputen, in unser immerhin etwa 50 km entferntes Camp Halali noch rechtzeitig vor Toresschluss zurückzukehren und dieses wieder mal "auf den letzten Drücker" zu erreichen.

Am Wasserloch des Camps stellte sich an diesem Abend ein Breitmaulnashorn -unser erstes in Namibia- ein. Damit hatten wir in diesem Urlaub immerhin schon drei der "Big Five" (Löwe, Leopard, Nashorn, Kaffernbüffel und Elefant) gesichtet.

Als wir an diesem Tag das nötige für unsere abendliche Grillsession im Campshop einkaufen wollten, erlebten wir eine -vermeintlich- unangenehme Überraschung: keine Grillkohle mehr zu bekommen. Stattdessen gab es nur "Braai Wood", ein recht schweres Holz.
Die ersten Versuche, dieses zu entzünden schlugen auch noch fehl und besserten unsere Laune nicht gerade.
Tatsächlich schien es, als wollte das Holz weitaus schwerer Feuer fangen als Kohle. Und da wir ja unser Kaminholz aus Deutschland kannten, das mehr rauchte als brannte und vor allem mehr brannte als glühte hatten wir ernsthafte Zweifel an dessen Grilltauglichkeit.

Doch weit gefehlt - als das Holz endlich glühte, tat es das ziemlich lange. Viel länger als Holzkohle, länger als Briketts. Dieses Holz war eine echte Grillgeheimwaffe und wir haben seit dem nichts anderes mehr benutzt. Gibt's in Deutschland leider nicht...

So ließ man sich den "Feierabend" gefallen: Lammfleisch, Chakalaka, Braaisalz und Tafel Lager!

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